Sturzprävention – Senior Fit

Die Bevölkerung wird immer älter, das sind keine überraschenden News für uns. Laut Statista gab es in Deutschland zum Ende des Jahres 2020 rund 18,27 Millionen Personen, die 65 Jahre oder älter waren. Die meisten der Menschen möchten bis ins hohe Alter selbstständig und mobil sein. Die Fähigkeit, sich aufrecht und sicher im Raum zu bewegen, wird als großer Teil der menschlichen Selbstbestimmung gesehen. Aufgrund des natürlichen Alterungsprozessen nehmen jedoch Muskelkraft, Gleichgewicht und die Reaktionskraft ab (Zeitler et al., 2004). Das Risiko einer Erkrankung oder einer sturzbedingten Verletzung steigt enorm (Statista, 2019). Vor allem Menschen über 65 Jahren sind gefährdeter als andere Bevölkerungsgruppen. 30% der über 65-Jährigen und ca. 50% der über 85-Jährigen stürzen einmal pro Jahr. 90% der Stürze ereignen sich bei normalen Alltagsaktivitäten. 60-70% der Gestürzten stürzen innerhalb der folgenden 12 Monate erneut (Kaeding, 2009). Man vermutet jedoch eine hohe Dunkelziffer in der Anzahl von Stürzen, die nicht berichtet werden. Es gibt verschiedene Faktoren, die zum Sturz führen können. Man unterscheidet zwischen intrinsischen und extrinsischen Faktoren. Extrinsisch bedeutet äußerlich: heißt also beispielsweise Glatteis, Bananenschale, fehlendes Geländer, Unebenheiten etc. Intrinsisch hat mit der Person selbst zu tun: hohes Alter, physischer und psychischer Zustand, wie z.B. mangelndes Gleichgewicht, Koordinationsstörung, verminderte Seh-/Hörkraft, Medikamenteinnahme, aber auch Sturzangst, Selbstüberschätzung der eigenen Fähigkeiten usw.  

Finden sich bei einer Person 4 oder mehr Risikofaktoren, dann kann man davon ausgehen, dass diese Person mit 80% -iger Wahrscheinlichkeit fallen wird (Tinetti 1988 in Jansenberger 2011). Bei 8 Risikofaktoren verdoppelt sich sogar die Wahrscheinlichkeit einer Fraktur. Es ist ein ernstes Thema, das nicht nur die Stürzenden selbst, sondern deren Angehörige und auch das Gesundheitssystem deutlich belastet, denn 50% aller Krankenhauseinweisungen bei Personen über 50 Jahre sind auf Stürze zurückzuführen. Es werden 2 Milliarden Euro an Kosten für Sturzfolgen geschätzt (pflege.de). Um dem entgegenzuwirken, ist ein Sturzpräventionsprogramm sehr förderlich. Die Leute gelangen spielerisch zu mehr Kraft und Ausdauer, fördern ihr Gleichgewicht und ihre Koordination und erreichen so zunehmend mehr Sicherheit und Selbstvertrauen in ihrem Alltag. So können auch Personen im fortgeschrittenen Alter ihre Lebensqualität erhalten oder steigern und es lassen sich folgenschwere Erkrankungen deutlich reduzieren, wenn nicht sogar verhindern.  

Ab Mitte Oktober bieten wir bei Therapy4u in Kempten einen Sturzpräventionskurs an, also registrieren Sie sich oder ihre(n) Mutter/Vater/Tante/Onkel oder Großeltern entweder direkt an der Anmeldung oder per Mail an info@therapy4u.de

Autor:

Eva Brunner

Eva Brunner

B.PT; Manualtherapeutin; Therapy4U Bibliothekarin; Literatursuche und Analyse

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