Oft nachtsauftretende Krämpfe in den Beinen sind weit verbreitet, besonders bei älteren Personen, Sportler, Schwangeren sowie Menschen mit neurologischen Erkrankungen (Vetter, 2021). Auch Medikamente, beispielsweise Cholesterin- und Blutdrucksenker, haben Einfluss auf die Unannehmlichkeit. Dies kann uns stark im Alltag stören. Körper und Psyche gelangen unter Stress. Folgen sind verminderter Schlaf mit einhergehendem erhöhten Stressniveau und auch Aktivitäten im alltäglichen Leben sind beeinträchtigt.
Die Ursache der Krämpfe ist bisher noch recht unklar. Forscher vermuten, dass es sich um einen fehlerhaften Rückenmarksreflex handelt, bei dem ein Ungleichgewicht zwischen 2 Akteuren, dem sogenannten Golgi Sehnenorgan (GTO) und der Muskelspindeln vorliegt. Das GTO misst die Spannung im Muskel und hemmt bei Bedarf die Muskelkontraktion. Die Muskelspindeln messen die Muskellänge und beauftragen sogenannte Alpha-Motoneurone anzuspannen. Bei einem Krampf kommt es zu einer verminderten Aktivität des GTO und einer Erhöhten der Motoneuronen. Dies tritt dann vor allem bei starken Muskeln wie der Wade oder im Oberschenkel, Vor- und Rückseite, auf.
Untersuchungen haben ergeben, dass regelmäßiges Dehnen der betroffenen Muskulatur vor dem Schlafen gehen, helfen kann. 3 mal 10 Sekunden sollen schon die nächtlichen Qualen vermindern.
Der weitverbreitete Rat, Magnesium zu sich zu nehmen, hat sich als nicht förderlich herausgestellt. Man hat herausgefunden, dass sich eine Magnesiumgabe bei willkürlichen Krämpfen nicht entspannend auswirkt. Der Tipp hält sich jedoch hartnäckig, eine Überdosierung lässt sich z.B. durch erhöhte Müdigkeit, Durchfall eventuell im Wechsel mit Verstopfung und Blutdruckabfall feststellen.
Und abschließend eine witzige und noch recht unbekannte Erkenntnis:
Gewürzgurkenwasser kann im Akutfall helfen! Im Durchschnitt löst sich ein Krampf nach 85 Sekunden nach Einnahme. Die Forscher vermuten, dass es an dem Geschmack der Essigsäure im Rachen liegt, der sich entspannend auswirkt. Um den Flüssigkeitshaushalt aufzufüllen, bräuchte der Körper nämlich bis zu einer halben Stunde. (Wolter, 2017)
Also denkt daran, ein Glas saure Gurken jederzeit notfallmäßig zuhause zu haben. 😉